BILDER
VOM WESENTLICHEN
Es waren immer Auffälligkeiten in Franz Politzers Wahrnehmung,
die ihn zur Schaffung eines künstlerischen Werkes veranlaßten.
Nach einer
kurzen Phase, in der seine Bilder die ihm in Erinnerung gebliebenen
Fragmente seiner Träume zeigten, bestimmte in der ersten Hälfte
der siebziger Jahre die oft groteske Sebstgefälligkeit der Politiker
seine pamphletartigen Zeichnungen. Ebenso interessierten ihn die Ruinen
des Verfalls am Wiener Stadtrand und jene der Zerstörung duch Abriß
in dessen Zentrum.
In den folgenden
Jahren malte Franz Politzer "reine" Landschaften und schuf
dazu auch eine größere Anzahl von Farbradierungen.Diese
Bilder entstanden aus einem Extrakt vieler verwandter Eindrücke
und zeigten als "Besondere Landschaften" das insgesamt Typische.
Später - gegen
Ende der siebziger Jahre - entwickelte Franz Politzer seine surrealen
Kompositionen, in denen er verschiedene Tages- und Jahreszeiten in einem
Bild vereinte. Felsformationen und giganteske Brücken- und Bauwerkskonstruktionen
standen in seinen Bildern den idealen Landschaften gegenüber, jeweils
geprägt durch das gemeinsame Wesentliche. Diese Gegenüberstellung
von Landschaft und Konstruiertem kennzeichnet noch heute den Großteil
seines Schaffens.
Ab Mitte der 80er
Jahre schuf Politzer Mischtechniken, die an die gewohnten Sujets erinnerten,
die aber durch ihre Acryl- und Kreideschichten zu großflächigerer Komposition
zwangen. Diese wurden ab Beginn der 90er Jahre durch völlig ungegenständliche
Arbeiten ergänzt, in denen er Formen und Farben expressiver handhabte
und sie als Kontraste gegenüberstellte, ohne jedoch das kompositorische
Prinzip der Ausgewogenheit zu verlassen. Im Jahr 2004 entstanden als
neue Facette Mischtechniken, die hauptsächlich differenzierten
Graustufen mit farbigen Akzenten und eingearbeiteten Collage-Elementen
enthielten und rückten somit wieder von der absoluten Gegenstandslosigkeit
abrückten.
STAND: JUNI 2024