DIE
ABSTRAKTEN BILDER
Die ersten Bilder, die Franz Politzer malte, waren abstrakt. Es
handelte sich dabei um Kopien oder Nachempfindungen von Werken Le
Corbusiers aus der Wallfahrtskirche von Rochamp. Nach einer kurzen
Hinwendung zum Phantastischen Realismus kam er während des Studiums
an der Akademie der bildenden Künste wieder auf mannigfache Art
mit der abstrakten Malerei in Kontakt. Einerseits sah er diesen
Stil, bei älteren Kollegen, andererseits regte ihn auch der Meisterschulleiter
Prof. Walter Äcker an, der abstrakt expressiv und gestisch
malte. Die Phase, in der Politzer an der Akademie afigurale Bilder
malte, war unbedeutend, weil er sich bald seinen sozialkritischen
Werken zuwandte und später dann den Landschaftsbildern.
Zu Beginn der 80er Jahre begann Franz Politzer damit, neben seinen
surrealen Werken in einigen Mischtechnikarbeiten nach einer Auflockerung
zu suchen. So entstanden in der folgenden Jahren Arbeiten, die an
die gewohnten Sujets erinnerten, die aber durch ihre Acryl- und
Kreideschichten zu großflächigerer Komposition zwangen.
Anfang der 90er Jahre besuchte Franz Politzer eine Woche lang seinen
Freund und Kollegen Bernd Kastenholz. Dorthin hatte er seine gewohnten
Maluntensilien nicht mitgenommen und so begann er, mit den vorhandenen
Acryl- und Gouachefarben und Kreiden vollständig ungegenständliche
Kompositionen zu schaffen. Dies führte er dann während kurzer Zeiträume
weiter, während der Hauptanteil seines Schaffens bei den surrealen
Arbeiten verblieb.
Im Jahr 2000 verknüpfte er dann diese beiden Facetten seines Schaffens
in zweiteiligen Ölbildern und Grafiken. Weitere Grafiken dieser
Art folgten ab 2005. Bei einem Künstlersymposium im polnischen Chorzów,
zu dem Franz Politzer zusammen mit seinem Freund und Kollegen Richard
Kaplenig eingeladen war, bekamen seine abstrakten Arbeiten eine
neue Facette, wohl beeinflußt durch dessen Stil. Sie bestanden hauptsächlich
aus differenzierten Graustufen mit farbigen Akzenten und eingearbeiteten
Collage-Elementen und rückten somit wieder von der absoluten Gegenstandslosigkeit
ab.
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